Für Regeln argumentieren kann man aus vielen Sichtweisen. Zwei davon seien hier erwähnt:
1. Wenn jeder ohne Rücksicht auf seine Umgebung tut was er will, sind Gewalt und Chaos vorprogrammiert.
2. Die Neurobiologie (Gehirnforschung) bestätigt, dass Lernen besonders erfolgreich in einem positiven sozialen Umfeld ist.
Da gerade in der Schule Menschen auf engem Raum miteinander leben und lernen sind Regeln hier besonders wichtig. Dafür gibt es bei uns die Partnerkarte, die jeder Schüler bei sich trägt. Sie fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl und gibt den Kindern einen Rahmen, innerhalb dessen sie sich sicher und geborgen fühlen können.
Diese Regeln dienen dem Menschen und nicht der Mensch den Regeln.
Vom ersten Schultag an werden die Regeln immer wieder thematisiert und diskutiert. Eine Regel, deren Sinn ein Schüler nicht versteht, ist sinnlos.
Ab der zweiten Klasse wird dann in den Klassen das Prinzip des Klassenrats eingeführt. Hier wird den Kindern Raum und Zeit zur Verfügung gestellt, kleine und größere Reibereien und Probleme miteinander zu diskutieren und zu lösen. Ein weiterer Schwerpunkt des Klassenrates ist das Mitspracherecht im Klassen-Miteinander und das Gefühl mit seinen Ideen ernst genommen zu werden und selbst etwas bewirken zu können. Da Kinder nicht von allein können, was manchem Erwachsenen schwer fällt, geben wir ihnen hier ein Instrumentarium an die Hand, das ihnen das Miteinander-Reden erleichtert.